Filmemacherin Annina Furrer gewinnt den ersten Stand-by-You-Award
Zürich, 25. Oktober 2025: Den ersten Award für besondere Verdienste rund um die Angehörigenperspektive erhält die freischaffende Filmemacherin Annina Furrer aus Zürich. Mit grosser Sorgfalt und Einfühlungsvermögen zeigt sie gleich in drei Filmen die herausfordernde Aufgabe von Angehörigen und Vertrauten von Menschen mit psychischen Erkrankungen: «Dem Himmel zu nah», «Hoffnungsträger in der Psychiatrie» und «Ignoriert von der Psychiatrie». Sie macht auf eindrückliche Art und Weise die Angehörigenperspektive hör-, spür- und sichtbar.
«Dieser Preis ehrt und berührt mich ganz besonders, weil er von Menschen kommt, die wie ich eine Geschichte als Angehörige von psychisch Erkrankten haben. Das verbindet mich auf spezielle Art mit ihnen. Ohne die mutigen Protagonistinnen und Protagonisten, welche sich in meinen Filmen mit ihren Geschichten der Öffentlichkeit stellen, würde es aber nicht gehen. In diesem Sinne ein riesengrosses Dankeschön an alle Mitwirkenden und die Organisation Stand by You Schweiz», sagt Annina Furrer, die den Award live in Zürich am Forum entgegengenommen hat. «Ich hoffe, dass meine Filme dazu beitragen, dass wir Angehörige von psychisch Erkrankten und uns noch stärker vernetzen, unsere Bedürfnisse kundtun und sich dadurch in der Gesellschaft etwas bewegt.»
«Annina Furrer ist eine Meisterin der Würde. Ihr gelingt es, mit grossem Einfühlungsvermögen Geschichten zu erzählen, die sonst keine Beachtung finden. Was sie für die Angehörigenbewegung getan hat, ist von enormer Bedeutung. Deshalb ist sie zweifellos die richtige erste Preisträgerin für unseren Award», ehrt Christian Pfister, Co-Präsident von Stand by You Schweiz, die Preisträgerin Annina Furrer.
2. Forum Stand by You Schweiz: Zwischen Wut und Mut
Am 2. Forum von Stand by You Schweiz unter dem Motto «Zwischen Wut und Mut» mit über 300 Gästen im Zürcher Kunsthaust standen die Zukunft der psychiatrischen Versorgung und der gemeinsame Einsatz gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen im Zentrum. Der ehemalige Fussballprofi Kay Voser sprach als Experte aus Erfahrung offen und sehr eindrucksvoll über den Umgang mit seinen persönlichen psychischen Herausforderungen. Thomas Ihde, Psychiater und Präsident der Stiftung Pro Mente Sana, gab einen Einblick in die Psychiatrie der Zukunft, während Musiker Dino Brandāo, ebenfalls Experte aus Erfahrung, das Publikum mit seiner Musik begeisterte und aus seinem Leben erzählte. Nadja Werthmüller und Michael Hermann teilten ihre Erfahrungen als erwachsene Kinder psychisch erkrankter Eltern bzw. eines Bruders und setzten damit ein starkes Zeichen zur Förderung des Verständnisses von Angehörigen. Auch Beiträge aus den eigenen Reihen – von Søren Lønborg, Guido Cueni und Tracy Wagner – bereicherten das Programm. Zudem wurden Ausschnitte aus den Filmen von Eleonora Camizzi «Bilder im Kopf» und Moris Freiburghaus «I love you I leave you» – ausgezeichnet mit dem Goldenen Auge am diesjährigen Zurich Film Festival als bester Dokumentarfilm – gezeigt. Beide Regisseure:innen waren persönlich anwesend und berichteten auf dem Podium über ihre Erfahrungen und Erlebnisse beim Drehen der Filme.
