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Superstar Quincy Jones erinnert sich, wie seine Mutter plötzlich in eine Klinik verschwunden ist

Der Start ins Leben war hart – der Blick des kleinen Jungen, der einem aus Schwarzweissbilder entgegenblickt, geht einem durch Mark und Bein: Chicago in den Dreissiger Jahren – Quincy Jones erlebte als Kind Hunger und Gewalt. Als er sieben Jahre alt war, musste er zuschauen, wie seine Mutter in eine Zwangsjacke gepackt wurde und in eine psychiatrische Klinik verschwand.

Und dann gibt es da diesen Quincy Jones als Superstar, als einem, dem alles zu gelingen scheint, wie ein Dokumentarfilm auf Netflix zeigt. Mit seiner Art, Musik zu machen und erlebbar zu machen, hat er alles abgeräumt, was es in diesem Geschäft zu erreichen gibt. Seine Resilienz, seine Gestaltungskraft und seine Weisheit beeindrucken. Leadership, die von Können, Talent, Instinkt, Mut und Menschenliebe lebt. Ein Dokumentarfilm auf Netflix bringt die beiden Quincys, den angehörigen Jungen und den musikalischen Superstar, zusammen. Herzergreifend, wie es dem über 90jährigen Quincy Jones die Sprache verschlägt, als er in seinem Elternhaus auf der Treppe sitzt, und die Geschichte seiner psychisch erkrankten Mutter in Erinnerung ruft. Wer die Angehörigenrolle kennengelernt hat, den prägt diese fürs ganze Leben. Und das sind viele in unserem Land: 59 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz war schon in dieser Rolle – rund zwei Millionen sind es aktuell.

Ein Dokumentarfilm zeigt Superstar Quincy Jones auch als Sohn einer Mutter, die an Schizophrenie erkrankt ist